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Kultur als Integrationshemmnis?

Seit einiger Zeit erleben wir nun bereits eine zunehmende Kriminalität und Gewalt von ausländischen Mitbürgern in unserem schönen Heimatland – bei gleichzeitig ansteigenden Zuwanderungszahlen. Auch kommen immer wieder Beschwerden auf – ob aus Schulen oder seitens der Polizei – dass die Situation der Migration im Alltag schwieriger werden würde. Manch ein Politiker äußert in diesem Kontext, dass es kein Migrationsproblem geben würde, sondern ein Problem der Integration. Doch ist dem wirklich so?

Es gibt gewisse politische Strömungen, die der Auffassung sind, dass alles, was nicht deutschen Ursprungs ist, sich genetischbedingt unterscheidet. Diese völkisch orientierten Gedanken sollen an dieser Stelle nicht weiterverfolgt werden. Vielmehr geht es im Nachfolgenden darum, aufzuzeigen, dass kulturelle Unterschiede möglicherweise unter bestimmten Umständen zu einem Integrationshemmnis von Migranten führen könnten.

Die vorausgesetzte Grundannahme ist die, dass jeder Mensch mit einem ähnlichen Potenzial auf die Welt kommt, um sich zu entwickeln – dass jedoch die Richtung dieser Entwicklung abhängig ist von der Sozialisation und damit auch vom kulturellen Kontext.

Wenn nun Migranten in Deutschland ein Kind aufziehen, kann dies in unterschiedlicher Weise erfolgen. Fokussiert werden soll an dieser Stelle eine extreme Variante.

Stellen Sie sich einmal vor, die Eltern des Kindes sprechen mit diesem gar nicht oder nur sehr selten in der deutschen Sprache, sie ziehen das Kind hauptsächlich auf einer anderen Sprache groß. Außerdem hat das Kind einen anderen Glauben als den christlichen, der mit unseren westlichen und deutschen Traditionen am meisten verbunden ist. Hinzu kommt, dass die Eltern des Kindes streng gläubig sind und auch an ihren eigenen Traditionen und kulturellen Eigenheiten festhalten möchten und diese daher ihrem Kind vermitteln.

Zusätzlich besucht das Kind zwar bald einen Kindergarten und eine Schule, aber in beiden ist der Anteil Migrantenkinder sehr hoch. Es gibt dort kaum Kinder ohne einen Migrationshintergrund und viele Kinder sprechen zuhause nicht die deutsche Sprache. Vielleicht sind Kindergarten und Schule auch noch in einem speziellen Stadtteil einer Großstadt situiert und auch die Erzieher und Lehrer weisen vorrangig einen Migrationshintergrund auf. Das Kind besucht demzufolge zwar deutsche Erziehungs- und Bildungseinrichtungen, aber wird vermutlich eher weniger direkt mit der deutschen Kultur konfrontiert, als dies unter anderen Umständen der Fall wäre.

Es lässt sich festhalten, dass das Kind zuhause eher nicht der deutschen Kultur und Sprache ausgesetzt ist. In Schule und Kindergarten zumindest etwas. Allerdings umgibt das Kind sich lieber mit anderen Kindern, welche ihm ähnlich erscheinen – sowohl in der Schule als auch in seiner Freizeit. Somit sprechen die Kinder auch untereinander gerne in der Sprache ihrer Eltern und reproduzieren untereinander, was ihnen kulturell und traditionell zuhause vorgelebt wird.
Sie leben zwar in Deutschland, aber im Grunde genommen ist ihnen alles – oder zumindest vieles – was deutsch ist, fremd.

Das Verhalten eines Kindes ist nicht biologisch determiniert, sondern es orientiert sich an seiner Sozialisation. Wie soll ein Kind sich nach westlichen und deutschen Maßstäben verhalten, wenn es in erster Linie nach anderen Werten erzogen worden ist?
Und bei einem solchen Fall ist auch fraglich, wie die Gesellschaft daran schuld sein sollte? Was sollte die Gesellschaft anders machen oder ist es nicht vielmehr so, dass Migranten, wenn sie Teil eines neuen, anderen Landes werden und dort leben wollen, eine gewisse höhere Bringschuld haben als die Gesellschaft und das Land, in welche(s) sie migrieren?

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